Winter ist für Künstler eine besondere Jahreszeit - wenn alles in einem eisigen Kleid steckt, sich ein weißes Tuch mal mehr, mal weniger gleichmäßig über die Landschaft legt. Carl Röwer hat viele Gemälde geschaffen, die Winter-Motive zeigen: Eissegler auf dem Bodden, so plastisch, dass man meint, den kalten Wind im Gesicht zu spüren, während man auf dem Eis dahingleitet. Oder einen Schneesturm, bei dem die Flocken auf der Haut erst brennen und dann langsam schmelzen, bis man sie mit der Zunge auffangen möchte. Diese Bilder ziehen die Betrachter in sich hinein. Matthias hört das immer wieder - und erinnert sich auch selbst noch gut daran.
Der Fischländer Winter kann freundlich und stürmisch zugleich sein - wie hier im "Winter über dem Feld", das Carl 1972 malte. Der Himmel blau und doch gespickt mit Wolken, die schon den nächsten Schnee ankündigen. Als Gegenpol das warme Braun der Weiden, die den Barnstorfer Weg säumen, und wenn man ganz genau hinsieht, entdeckt man sogar die Wustrower Kirchturmspitze.
Die Kirche findet sich häufiger auf Carls Gemälden. Wenn er sie hier auch fast versteckt hat - für Carl war sie ein Wegweiser. Nicht in Glaubensfragen, sondern für die Seefahrer. Einst diente der Turm als Seezeichen - und auf dem Umgang den Schülern der Seefahrtschule dazu, das Navigieren zu lernen.