Kassandras Welt
Kassandras Welt liegt zum größten Teil auf der See-Seite Wustrows. Dort hat sie in der Lindenstraße, in der sich Kapitänshäuser mit bunten Fensterläden und den typischen Fischländer Türen aneinanderreihen wie Bernsteine an einer Kette, ihre kleine Pension eröffnet.
Als Kassandra in Wustrow ihr neues Leben begann, lag schon ein ziemlich aufregendes hinter ihr - sie war nämlich mit dem zwielichtigen Sven Larsen verheiratet. Der landete - mit ihrer Hilfe - schließlich verdientermaßen hinter Gittern. Jetzt jedenfalls will sie einfach nur die Ruhe und die Schönheit des Fischlandes genießen - und ahnt anfangs noch nicht, dass das alles gar nicht so ruhig und friedlich wird, sie aber trotzdem genau hier das finden wird, was sie immer gesucht hat: Glück.
Kassandra hat sich mit ihrer Pension auf dem Fischland, dem Land zwischen den Wassern, einen Traum erfüllt. Sie ist klein und zierlich, mag es gern praktisch mit Pferdeschwanz und Pulli und Jeans und kann, obwohl man es ihr nicht ansieht, eine erstaunliche Sturheit an den Tag legen, wenn es sein muss. Keine ganz schlechte Eigenschaft, wenn man ein Verbrechen aufklären will. Das macht sie aber auch nicht immer so ganz einfach - findet jedenfalls ...
Paul ist Schriftsteller - was Kassandra zunächst nicht ahnt, als sie ihn kennenlernt. Was sie aber ahnt, ist, dass dieser Mann etwas ganz Besonderes ist. Nicht nur, weil er über beinah grenzenloses Fischländer Wissen verfügt. Sondern auch, weil sein Lachen jeden Raum erhellt, weil er genauso bestimmt wie sanft sein kann. Und weil er einfach trotz oder gerade wegen der 20 Jahre, die sie trennen, die perfekte Ergänzung für sie ist.
Heinz ist Kassandras Nachbar - und, wie sich überraschend herausstellt, ihr Onkel. Der etwas schroffe pensionierte Polizist kennt sich gut mit Menschen aus und hat meist recht mit seiner Einschätzung. Für die Aufklärung des einen oder anderen Verbrechens verfügt er noch dazu über ein paar sehr nützliche Fähigkeiten - ganz zu schweigen von seiner Pistole, die natürlich unter normalen Umständen sicher im Waffenschrank liegt.
Kay Dietrich war viele Jahre bei der Kriminalpolizeiinspektion Anklam, kehrte aber schließlich in seine Stadt Stralsund zurück - als Kriminalhauptkommissar beim KDD. Als er Kassandra kennenlernt, verdächtigt er sie, mit dem Toten in ihrer Pension zu tun zu haben. Er lässt sich vom Gegenteil überzeugen und arbeitet seitdem mit ihr, Paul und den anderen Fischländern zusammen. Kay glaubt an Recht und Gerechtigkeit und will beides mit Hartnäckigkeit und eigenwilligen Methoden im Dienst durchsetzen - was seinen Vorgesetzten nicht immer in den Kram passt. Deshalb lässt er sich was sehr Spezielles einfallen...
Bruno war der beste Freund von Pauls Vater - und nun ist er sein bester Freund. Trotz seines betagten Alters steht der ehemalige Lehrer bei Wind und Wetter auf der Seebrücke und angelt. Er hat aber nicht nur leckeren Fisch zu bieten, den Paul in die Pfanne haut, sondern auch viel Fischländer Weisheit und Erfahrung weiterzugeben.
Der ebenso arrogante wie äußerst erfolgreiche Bauunternehmer, der erst seit Kurzem und zurückgezogen auf dem Fischland lebt, entpuppt sich als Kassandras verschollener Vater. Dabei war er eigentlich einer der Hauptverdächtigen in einem ihrer ersten Fälle. Die beiden sind sich anfangs noch ziemlich fremd und müssen erst langsam zueinanderfinden, was einiges Fingerspitzengefühl auf jeder Seite erfordert.