Mehr über Greta ...

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Bevor Greta nach Wustrow kommt, lebt sie in Stralsund. Ihr großes schriftstellerisches Vorbild ist Alexander Hardenberg. Nicht, dass sie glaubt, jemals an sein Können heranzukommen, aber sie liebt seine Romane außerordentlich. Schon immer mal wollte sie wegen seines Buchs "Das blaue Segel" aufs Fischland. Ist ja gar nicht weit von Stralsund aus - und doch hat sie es bis zum Auftrag von Matthias nie geschafft.

Bei ihrer eigenen Arbeit als Autorin mag sie es besonders, sich tief, tief, tief in die Recherche zu begeben auf den Spuren der Vergangenheit, nicht nur bei einer Biografie wie der über Carl Röwer, sondern auch bei ihren früheren historischen Romanen. Gelegenheit hatte sie dazu z. B. bei ihrem Roman "Silbertau" - weniger Gelegenheit bot sich bei Titeln wie "Die Nacht, in der die Sterne weinten" oder "Schicksalsschiff der Liebe", die zu der Liebesroman-Heftserie gehören, an der sie mitschrieb.

 

Gretas weitere Leidenschaften:

  • Swing-Musik - vor allem die des britischen Bandleaders Ted Heath, den sie für den besten aller Zeiten hält. Hervorgerufen wurde diese Leidenschaft durch einen ihrer Romane, der in den 1940er Jahren spielt.
  • Schokokekse zum Frühstück - weil weniger aufwendig als eine ausgiebige Mahlzeit mit Ei, Brötchen und Müsli, der sie aber auch nicht gänzlich abgeneigt ist.
  • fruchtige Duschgels - weil jeder Tag mit was Gutem beginnen soll.

Als Greta aufs Fischland kommt .... Ihre Eindrücke und Erlebnisse aus dem "Bodden-Tod" in 12 Kalenderblättern:

 

1.
"Dies hier war das Dorf aus Alexander Hardenbergs Roman. Ich sah eine Mühle ohne Flügel, hübsche Kapitänshäuser, eine Scheune mit einem großen grünen Tor, ein stattliches Gebäude, in dem sicher mal was anderes als die Sparkasse untergebracht gewesen war, und rechts die zur See führende Strandstraße mit beeindruckenden, mächtigen Linden."

 

2.
"Das Schilf am Ufer war so hoch, dass ich vom lautlos vorbeifahrenden Zeesboot, einem der traditionsreichen Fischländer Fischerboote, nur die rotbraunen Segel sah – was fast ein bisschen magisch wirkte."


3.
"Kurzentschlossen hielt ich am Straßenrand und stieg aus.
Vor einer rohrgedeckten Fachwerkscheune mit einladend offenem Tor dahinter, an dem der Schrift-zug 'Kunstscheune' prangte, saß eine Frau in Jeans, roter Bluse und mit randloser Brille auf einem Stuhl in der Sonne, die Augen geschlossen."

 4.
"Das Rohrdach wurde von einem Schornstein in der Mitte, vor allem aber von geschwungenen Gauben dominiert, das Gebälk des Fachwerks darunter und die Fenster waren aus hellem Holz und die Gefache beige verputzt. Neben der Tür hing ein schlichtes Messingschild, auf dem Matthias Röwers Name stand."


5.
"Plötzlich spürte ich eine Hand auf meinem Arm und hörte eine Stimme dicht neben mir. 'Hey, nicht träumen!' Ich fuhr zusammen und sah mich einem hageren Mittsechziger mit weißem Bürstenschnitt gegenüber, der mich halb verärgert, halb besorgt anschaute und mich jetzt losließ. 'Sie waren viel zu nah an der Abbruchkante. Passen Sie besser auf, wo Sie hintreten.'"

6.
"Wie die meisten Häuser hier hatte auch dieses ein Rohrdach, aber es war größer. Nein, nicht größer. Höher. Mehr wie eine kleine Villa. Zu der blauen Tür mit einem rautenförmigen Fenster führten mehrere Stufen. Dieses Haus passte zu Mark – es war nicht geduckt, nicht bescheiden, dennoch gehörte es hier her."


7.
"Das war viel zu weit und sowieso im Dunkeln sinnlos, dennoch war mir nach Einsamkeit, also passierte ich die Hufen II und I und bald noch ein weiteres großes Gebäude mit dunklen Fensterläden auf der anderen Seite des Weges. Ein Bewegungsmelder schaltete sich ein, und ich konnte daneben den Schriftzug 'Alte Räucherei' lesen."

8.
"'Am Feuerherd. So nannte man die Stelle an diesem Birnbaum, der 1743 erstmalig urkundlich genannt wurde', las ich halblaut vor. Ich betrachtete die Idylle, und mit einem Mal kam sie mir ein wenig unheimlich vor, was mit dem etwa faustgroßen dunkelbraunen Fleck am rechten hölzernen Fuß der Bank zu tun hatte."


9.
"'Sagen Sie mir, was Sie sehen.'
Einen kleinen Moment lang nahm ich die Landschaft in mich auf. 'Flaches, silbriges Wasser direkt vor uns, ein bisschen wie ein kleiner Fluss, links und rechts brauner Strandhafer und sattes grünes Schilf, das an einigen Stellen mitten aus dem Fluss herausragt. Die Mündung hat etwas vom Durchlauf einer Sanduhr. Das schmale, dunkle Band des anderen Ufers ist am Horizont kaum zu erkennen.'"

10.
"Matthias beschrieb mir, wie wir zum Hintereingang des Friedhofs kamen, wo vor einem kleinen weißen Holztor, das in die Backsteinmauer eingelassen war, eine Bank stand. Das Licht war wunderschön, es drang zwischen den Bäumen auf dem Friedhof hindurch und warf den Schatten des Tores auf das Laub zu unseren Füßen."


11.
"Ich ging weiter bis zum Ende des Stegs und setzte mich dort auf eine Bank. Von hier aus hatte ich einen wunderschönen Blick hinüber nach Barnstorf. Ich erkannte die Kunstscheune oder besser den einprägsamen Baum auf dem Grundstück mit dem sich nach rechts neigenden Geäst, und auch das Haus, das auf Hufe II stand. Matthias‘ Haus war dagegen nicht zu sehen."

 12.
"Die 'Stinne', die hinter der Kirche am Bodden-Ufer auf dem Trockenen lag, hatte ich überhaupt noch nicht entdeckt. Während wir auf das Essen warteten, erzählte Matthias, wie das Schiff an einem sturmumtosten Februartag 1965 vor der Küste Wustrows gestrandet war und welche wechselhafte Geschichte es seitdem hinter sich hatte."